NEO & KOROYD: EINE PARTNERSCHAFT FÜR TECHNISCHES KNOW HOW

9 JAHRE DER ZUSAMMENARBEIT BEI DER PRODUKTENTWICKLUNG

Neo und Koroyd arbeiten seit 2014 zusammen, um die passive Sicherheit im Gleitschirmsport weiterzuentwickeln und das Fliegen sicherer zu machen.

Die ersten Tests dauerten zweieinhalb Jahre, um die richtige Kombination aus Koroyd und Schaumstoff zu finden, damit der Zertifizierungsstandard erfüllt und diese Technologie für das Gleitschirmfliegen zugelassen werden konnte. Während der ersten Tests wurde klar, dass die Koroyd-Technologie allein nicht ausreichend war und mit einer speziellen externen Form kombiniert werden musste. Also haben wir uns bei NEO mit der Firma Koroyd zusammengetan, um einen speziell geformten Schaumstoff zu entwickeln, der diese Ansprüche erfüllt. Aus dieser Zusammenarbeit entstand die getestete und eingetragene NEO-KOROYD-Technologie.

Unser gemeinsames Interesse bestand stets darin, die Protektortechnologie weiterzuentwickeln. Dies führte im Laufe der Jahre dazu, dass Stärke, Gewicht und Packmass der Protektoren reduziert werden konnten, während die Rate der Energieabsorption erhalten blieb.

DIE MARKE KOROYD

Koroyd widmet sich seit über 10 Jahren der Entwicklung für eine sicherere Zukunft. Das ständige Streben nach intelligenteren, sichereren und nachhaltigeren Protektorlösungen wird durch patentierte und preisgekrönte Innovationen bestätigt.

Koroyd und seine Teams arbeiten weltweit. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich im Fürstentum Monaco und die Teams sind in Großbritannien, Nordamerika und China tätig. Koroyd betreibt fünf Hauptgeschäftsfelder: Sport, Motorsport, Betriebssicherheit, Familie sowie Verteidigung. Koroyd vertreibt seine Technologie an Kunden auf der ganzen Welt, von den USA bis Südkorea.

Die Teams liefern jedem ihrer Partner durch ihre Kompetenz in vielen verschiedenen Bereichen ein umfassendes Fachwissen über die Anforderungen der Nutzer. Sie bieten modernste Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und maßgeschneiderte Testverfahren, um außergewöhnliche Schutzlösungen zu entwickeln.

VORTEILE DER NEO-KOROYD-PROTEKTOREN

In Bezug auf die Aufprall-Absorption:

- Die Aufprallenergie wird durch Verformung des Materials, Geräuschentwicklung und Wärme absorbiert.

- Es gibt keine Energierückgabe nach dem Aufprall, der Rebound ist sehr gering.

- Es vergeht sehr wenig Zeit, bis sich das Koroyd bei hoher Aufprallenergie verformt.

- Vollständiger Rückenschutz.

- 100 % -ige Wirksamkeit in den entscheidenden Flugphasen (Start und Landung).

VORTEILE DER NEO-KOROYD-PROTEKTOREN IN EINEM GURTZEUG 

- Leichterer Protektor.

- Dünnerer Protektor für die Aerodynamik.

- Dünnerer Protektor für das Packvolumen.

- Feste Rückenstütze für mehr Flugkomfort und Wendigkeit.

DIE FUNKTION DES KOROYD

Die Koroyd-Technologie wurde aus einem Luft- und Raumfahrtprojekt entwickelt, das sich aus der Untersuchung einer Flugzeugkatastrophe in Großbritannien ergab. Das Material, das damals entstand, besteht aus extrudierten und thermisch verschweißten Röhrchen, die sich bei einem Aufprall sofort und gleichmäßig zusammenziehen und dabei zuverlässig mehr Energie absorbieren als jede andere Technologie.

Koroyd ist eine verschweißte Röhrchenstruktur, die in verschiedene Produkte eingebaut wird: vom Skihelmen bis zum Industriehelm oder in Kindersitzen für Fahrzeuge. Der Hauptzweck von Koroyd besteht darin, die Energie bei einem Aufprall zu absorbieren und den Benutzer vor schweren Verletzungen zu schützen. Koroyd ist nicht nur ein erstklassiger Energieabsorber, sondern auch extrem atmungsaktiv und ultraleicht.

Die geordnete Architektur von Koroyd und die dünnen Wände der Röhrchen (59 μm bis 290 μm) nutzen eine Kombination aus kontrolliertem Knicken und effizienter Verformung bis zur Verdichtung, um eine hohe volumetrische Energieabsorption zu erreichen.

DIE EIGENSCHAFTEN VON KOROYD

Die Eigenschaften des Koroyd-Materials kommen denen eines idealen Energieabsorbers während der Kompression sehr nahe. Die mechanischen Eigenschaften des Koroyd hängen mit seinem Verformungsverhalten zusammen. Im Gegensatz zu Schaumstoffen (zum Beispiel EPS) härtet Koroyd während der Kompression nicht aus, das Spannungsplateau ist bis zur Verdichtung des Materials bei etwa 70 bis 80 % Kompression völlig flach.

Diese Verformungseigenschaft kommt dem theoretischen Modell eines Absorbers für mechanische Energie am nächsten.

ABSORPTION DER AUFPRALLENERGIE

Wenn die anfängliche Kompression eines energieabsorbierenden Materials entlastet wird (nach einem Aufprall), wird aufgrund des elastischen Verhaltens etwas Energie zurückgegeben (Rückstoß).

MINIMALER RÜCKSTOSS

Koroyd ist weniger elastisch als herkömmlicher Schaumstoff, somit verringert sich die Gefahr eines zweiten Impulses der während der Belastungsphase absorbierten Energie (weniger Rückstoß).

PLASTISCHE VERFORMUNG

Mit Koroyd wird die Energie eines Aufpralls in plastische Verformung, ein wenig Wärme und ein leises Geräusch umgewandelt.

KONZEPTION EINES BESSEREN PROTEKTORS FÜR GLEITSCHIRM-GURTZEUGE

Die Norm EN 1651:2018+A1:2020 ist die europäische Norm, die für Gleitschirmgurtzeuge angewandt wird. Wenn der Hersteller behauptet, dass ein Gurtzeug mit einem Protektor ausgestattet ist, wird dieser mithilfe einer Apparatur, die aus einem Dummy für den vertikalen Aufprall und verschiedenen Messinstrumenten besteht, überprüft.

Der Protektortest wird bei einer Umgebungstemperatur von 20° C (±5° C) durchgeführt.

Obwohl die Prüfung auf einen vertikalen Aufprall unter dem Gesäß des Dummys beschränkt ist, werden die Hersteller durch die Norm EN 1651 dazu angehalten, den Schutz weiter auf den Rückenbereich auszudehnen, was die Protektoren NEO-Koroyd 1.0 und 3.0 bieten.

Der Dummy befindet in einer nach hinten gebeugten Stellung in einem Winkel alpha 𝛼 zwischen 20° C und 25° C, wie nachstehend abgebildet.

Die fallende Masse beträgt mindestens 50 kg. 
 
Die Fallhöhe wird von der Aufprallfläche bis zum tiefsten Punkt des Dummys gemessen und darf nicht weniger als 165 cm betragen.

Die während der Prüfung aufgezeichnete maximale Spitzenbeschleunigung muss weniger als 50 g betragen. 

Die Norm EN1651 schreibt außerdem vor, dass die Beschleunigungswerte über bestimmte Zeiträume minimiert werden müssen;
  • Für einen Wert von 38 g beträgt die maximale Dauer 7 ms.
  • Für einen Wert von 20 g beträgt die maximale Dauer 25 ms.

Es ist allgemein bekannt, dass der Körper eine hohe Beschleunigung für sehr kurze Zeiträume verkraften kann. Wirksame Protektoren minimieren die Beschleunigung für den Körper über die Zeit.


DIE WIRKUNG VON NEO-KOROYD IN PROTEKTOREN FÜR GLEITSCHIRMGURTZEUGE

Die mit der Norm EN 1651 verbundene Aufprallenergie beträgt 809 J bei einer theoretischen Aufprallgeschwindigkeit von 5,7 m/s (20,5 km/h). Die Aufgabe des energieabsorbierenden Materials besteht darin, die maximale Energie zu absorbieren, ohne sich zu verdichten und eine Restkraft auf den Piloten zu übertragen.

Die Koroyd-Spezifikation, die für die NEO-Gleitschirmanwendung gewählt wurde, ist die Koroyd HP60048. Diese Spezifikation hat einen Zelldurchmesser von 6,0 mm und eine Dichte von 48 g/l. Je nach Protektor-Referenz ändert sich die Größe der Koroyd-Einsätze.

Das Koroyd wird mit einem Schaumstoff mit einer Dichte von 24 kg/m3 kombiniert. Der Schaumstoff gibt die allgemeine Form des Schutzes vor und hält die Koroyd-Einsätze an ihrem Platz. Er verleiht dem Protektor auch eine gewisse Flexibilität.

WIRKSAMKEIT BEI GERINGER STOSSBELASTUNG

Es wurden Tests auf einer Prüfapparatur durchgeführt, um das Material bei einem Aufprall mit geringer Intensität zu bewerten. Der verwendete Impaktor ist ein 5 kg schwerer Flachimpaktor.

Die Tests zeigen, dass sich der Koroyd-Einsatz ab einem Fall aus 30 cm Höhe (Fallgeschwindigkeit beträgt 2,4 m/s) zu verformen beginnt. Die Aufprallenergie wird also auch bei einer geringen Aufprallintensität absorbiert.

WIRKSAMKEIT DES DYNAMISCHEN TESTS

Abbildung 8 zeigt die Ergebnisse bei niedrigen und hohen Aufprallhöhen gemäß dem Prüfverfahren EN 1651 mit einem 50 kg schweren Dummy.

Wir haben den NEO-Koroyd 3.0 mit dem NEO Suspender Gurtzeug bei 0,5 m, 1 m und bei der EN-Standardhöhe von 1,65 m im Air Turquoise Labor, Villeneuve, CH getestet. Das Ergebnis zeigt eine effektive Energieabsorption bereits ab 50 cm und damit bei Stürzen mit niedrigen Geschwindigkeiten.

DAS VERHALTEN VON KOROYD

Die rechtsstehende Grafik wurde entweder falsch erklärt oder falsch interpretiert. Sie ist ein Hauptthema der Kontroverse bei Koroyd-Protektoren in Gurtzeugen.

Diese Grafik entstand bei der Durchführung eines Labortests, dem sogenannten quasi-statischen Test. Dies ist eine Methode, die zur Charakterisierung der Dämpfungseigenschaften eines Materials verwendet wird. Im Gegensatz zu einem dynamischen Test, bei dem das Material schnellen Belastungen und Verformungen ausgesetzt wird, beinhaltet der quasi-statische Test die langsame und kontrollierte Anwendung einer Kraft oder Verformung auf das Material. Obwohl dieser Test nicht speziell für die Simulation dynamischer Stöße entwickelt wurde, kann er nützliche Informationen über die Reaktion eines Materials auf progressive Belastungen liefern. Es besteht ein Zusammenhang zwischen den Ergebnissen des quasi-statischen Tests und der Leistung bei der Absorption eines mechanischen Schocks.

Die Analyse, die bei diesem Test mit dem Koroyd erzielt wurde, zeigt in der Spannungs-Dehnungs-Kurve,

1 - die Fähigkeit, eine große Energiemenge vom Beginn des Aufpralls an zu absorbieren,

2 - die Fähigkeit des Koroyd zur plastischen (nicht reversiblen) Verformung: Diese Art der Verformung trägt zur kontrollierten Absorption von Energie bei einem Aufprall bei,

3 - die Fähigkeit, die Spannung unter Ausnutzung von 70-80 % der Dicke zu absorbieren.

Diese durch den quasi-statischen Test nachgewiesenen Eigenschaften haben es uns ermöglicht, Koroyd als Material mit echtem Potenzial für Gurtzeugprotektoren auszuwählen. Die Leistung von Koroyd wurde in dynamischen Test mit sowohl niedriger Energie als auch bei einem Test nach EN 1651 bestätigt. 

UNTERSCHIEDLICHE ARTEN VON NEO-KOROYD-PROTEKTOREN 

IN EINEM GURTZEUG

Es ist allgemein bekannt, dass der Körper eine hohe Beschleunigung für sehr kurze Zeiträume verkraften kann. Wirksame Protektoren minimieren die Beschleunigung für den Körper über die Zeit.



Die seit 2014 andauernde Zusammenarbeit zwischen NEO und KOROYD zur Entwicklung sichererer Gleitschirmausrüstungen hat zu verschiedenen Arten von Protektoren geführt. Die obige Tabelle veranschaulicht die verschiedenen NEO-KOROYD-Technologien und ihre spezifischen Eigenschaften unter Angabe der Gurtzeuge, in denen sie verbaut werden.

NEO-KOROYD IN DEN GURTZEUGEN VON OZONE, GIN UND ADVANCE

Die Leistungsfähigkeit der von NEO und Koroyd entwickelten Technologie hat auch andere Marken überzeugt. Um den Anforderungen im Wettkampfsport gerecht zu werden statten insbesondere OZONEGIN und ADVANCE
ihre Gurtzeuge damit aus. Der Protektor wird im Ozone Submarine, dem Gin Genie Race 4 und 5  sowie dem X-Alps-Athleten-Gurtzeugen von Advance eingebaut.